Rima und Ammar haben uns 13 Reisende mit ihrer Familie herzlich willkommen geheißen. Ehe wir uns versahen, haben die beiden groß aufgetischt. Wir haben deutlich gespürt, wie wichtig es Rima und Ammar  war, dass wir unterschiedlichste traditionelle syrische Köstlichkeiten probieren konnten. Und für uns war es eine große Freude und Genuss.

Die Reisegruppe hatte bei dieser Reise eine besonders große Altersspanne. Unsere jüngste Reisende ist erst 1 1/2 Jahre alt und schon zum zweiten Mal auf Weltreise durch Wohnzimmer wobei zwei erfahrende Wohnzimmertouristen 77 Jahre alt sind und den Weltreise durch Wohnzimmer-Reisepass schon fast voll haben.

Die Kindheit in Syrien sowie die Arbeit in Libyen und Deutschland waren unsere Hauptthemen.

 

Seit langer Zeit hat Irlanda geplant, ihr Wohnzimmer zum Día de los Muertos zu öffnen. Der Día de los Muertos wird in Mexiko vom 30.10. bis 2.11. jeden Jahres gefeiert. Wörtlich übersetzt „Tag unserer Toten“. Ähnlich wie in unseren Breiten „Allerheiligen“, aber fröhlicher mit vielen traditionellen Handlungen. Eine Woche vor der Reise hatte ich zehn Reisende auf der Warteliste. Irlanda hat gesagt, dass diese Interessierten gerne zusätzlich kommen können, wenn wir noch ein paar Hocker mitbringen. Somit waren am Reisetag 25 Personen im Wohnzimmer (die vierköpfige Familie, eine Freundin der Tochter und 20 Reisende).

Auf die Frage, warum sie denn so gastfreundlich sei und 20 Reisende begrüße, sagte sie: „Wir freuen uns immer, unser Glück zu teilen.“

Zur Einstimmung auf die Vielfalt Mexikos hat Irlanda uns ein farbenfrohes Video gezeigt, durch das man einen ersten Eindruck bezüglich Landschaft und Bevölkerung Mexikos erhielt. Irlandas Kommentar: „Wir sind farbenfroh – ohne Ende“

Dann hat Irlanda uns von sich und ihrer Familie berichtet und später dann von der traditionellen Feier des Día de los Muertos.

Während Irlanda sprach, war es mucksmäuschenstill. Alle hingen der ausgebildeten Lehrerin an den Lippen.

Wir haben gestaunt, dass es in Mexiko über 60 Sprachen gibt, dass man an den Mustern der Blusen erkennen kann, aus welchem Teil Mexikos das Kleidungsstück stammt und dass der Altar die vier Elemente Wasser, Erde, Wind und Feuer widerspiegelt.

Was es mit dem Offrenda (Altar im Rahmen des Día de los Muertos) auf sich hat, war für die meisten Reisenden ganz neu und sehr spannend.

Genau deshalb bieten wir seit 2011 die Weltreisen durch Wohnzimmer an. Damit wir einander besser verstehen und wertschätzen.

Wir durften Tamales (Maisteig in einer Hülle von Maisblättern) in herzhaft und süß probieren, Esquites (Mais mit Mayonnaise, Parmesan, Zitrone und Chili), Pan de Muerto (Brot zum Día de los Muertos), Agua de Jamaica (Hibiskusgetränk) und Champurrado (Kakaogetränk). Alles war sehr köstlich.

Liebe Irlanda, vielen Dank für dein warmherziges Wesen und die Einblicke in dein Leben – auch an deine Familie für eure Gastfreundschaft und Offenheit.

Heute hat Maria Jose ihre Wohnung in Bielefeld geöffnet und uns von ihrer Herkunftsregion „Kantabrien“ an der spanischen Nordküste berichtet. Maria Jose schwärmt davon, dass es in der Region Strände UND Berge gibt. Wie auf dem Foto zu sehen, gibt es in der Region sogar menschenscheue kantabrische Braunbären (spanisch: Oso Pardo). Die waren den meisten der Reisenden bisher unbekannt.

Maria Jose kommt aus der Hauptstadt von Kantabrien – Santander. Dort sind die Wurzeln des gleichnamigen Kreditinstituts und auf der felsigen Halbinsel La Magdalena befindet sich ein ehemaliges königliches Sommerschloss.

Maria Jose hat uns ein bisschen an ihrem Leben teilhaben lassen.

Sie hat uns unter anderem von den Sommern mit ihren Geschwistern, Cousins und Cousinen bei ihrer Oma auf dem Bauernhof erzählt, davon, wie sie durch das Erasmus-Programm für BWLer ihren schwäbischen Mann kennengelernt hat und dass ihre Kinder dreisprachig aufgewachsen sind. Daheim wurde Schwäbisch und Spanisch gesprochen und außer Haus Hochdeutsch.

Uns hat die lebendige Art der Spanischlehrerin (Uni Bielefeld und Hochschule Bielefeld) sehr gefallen und gerne haben wir den kantabrischen Käsekuchen (Quesadas pasiegas) und Tortillas probiert. Beides schmeckte köstlich.

Die zehn Reisenden kamen heute aus fünf Ländern (Deutschland, Ecuador, Iran, Niederlande, Ukraine). Vier der Reisenden waren zum ersten Mal dabei. Alle anderen hatten schon einen Reisepass und wir alle sind nun um eine herzliche Begegnung reicher.

Vielen Dank für deine Offenheit und Gastfreundschaft, liebe Maria Jose.

 

 

 

 

 

Zara hat uns „in den Iran“ eingeladen, um mit uns Nouruz (Neujahr) zu feiern. Elf Reisende sind ihrer Einladung gefolgt und kamen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto, denn Zara wohnt in Gütersloh und somit brauchte keiner von uns ein Flugzeug zu bemühen.

Nouruz gilt als eines der ältesten Feste der Menschheit – seit mehr als 3.000 Jahren wird das persische Neujahr gefeiert. Auch dieses Jahr haben am 21. März mehr als 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt so den Frühling begrüßt. Das Fest dauert 14 Tage.

Zara wohnt seit vier Jahren in Gütersloh, bewahrt die persischen Traditionen ihrer Vorfahren und möchte sie auch an ihre beiden Töchter weitergeben.

Wir freuen uns sehr, dass Zara auch uns einen Einblick in einige ihrer Rituale gewährt hat. Einer der wichtigsten Bestandteile des Festes ist der Festtisch mit sieben heiligen Elementen, die auf Persisch mit dem Buchstaben „S” beginnen und Kraft, Hoffnung sowie Liebe bescheren sollen. Diesen Tisch schmücken bei Zara ihre Töchter, so werden sie sich der Bedeutung der sieben Elemente sehr bewusst.

Ein Spiegel reflektiert Energie, Eier sind ein Symbol des neuen Lebens, ein Apfel im Wasser ist ein Symbol für unseren Planeten, Knoblauch schützt vor schlimmen Ereignissen und gibt Gesundheit, um nur ein paar Symbole und ihre Bedeutung zu nennen. Dieser Tisch sah märchenhaft aus.

In Zaras Wohnung verbindet und ergänzt sich europäische und orientalische Kultur in Harmonie. Moderne Möbel und Technik sowie schöne handgearbeitete persische Erinnerungsstücke: eine Wanduhr, Teller, Tischdecken und eine Schatulle. Diese Kunstgegenstände schaffen eine besondere Atmosphäre.

Zu der besonderen Atmosphäre trägt Zaras positive Energie außerdem bei. Sie zieht alles Gute aus ihrer Erziehung, ist sehr schlau, offen und frei. Die schöne Frau, die IT studierte, wirkt magisch auf uns Reisende.

Auf dem Fundament der drei Regeln „Gutes tun, gut reden und gut denken“ baut Zara ein neues Leben für sie und ihre Töchter auf.

In der persischen Kultur wird jeder Gast als Engel gesehen und wir fühlten uns durch diesen Vergleich sehr geehrt.

Liebe Zara, wir danken dir für diese besondere Reise sowie deine Gastfreundschaft und hoffen auf die Erfüllung deiner Wünsche.

 

(Autorin: Tetjana Klemchuk)

Am 10. März sind wir zu Patricia nach Ecuador gereist. Ich habe Patricia schon während unseres Einsatzes in der Vesperkirche kennengelernt und sofort bemerkt, dass diese kleine Frau viel positive Energie hat. Ich habe etwas Schönes erwartet, aber die Wirklichkeit hat alle meine Erwartungen übertroffen.

Freundlichkeit und Aufmerksamkeit sind immer Bestandteil der Veranstaltungen unseres Vereins, was das angeht, war diese Reise keine Ausnahme. Viele von den Reisenden kannte ich schon, denn ich habe mit ihnen an einigen Stammtischen teilgenommen.

Es war sehr interessant, nicht nur von Ecuador, sondern auch von Patricias Leben ein bisschen zu erfahren.

Ecuador liegt im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und ist nach dem Äquator benannt, der durch den nördlichen Teil des Staatsgebiets verläuft. Ich hatte bisher nur in der Schule etwas über dieses Land gelernt, aber fast alles vergessen.  Ecuador hat die höchstgelegene Hauptstadt der Welt – Quito, die sich in 2.850 Meter Höhe befindet und direkt am Fuße des Vulkans Rucu Pichincha liegt. Ich habe gewusst, dass Patricias Heimatland sich in vier völlig unterschiedliche geographische Zonen aufteilt: der westliche Küstenbereich (Costa), die zentrale Andenregion (Sierra), das östliche Amazonas-Tiefland (Oriente) und die Galapagosinseln.

Patricia hat von ihrer Familie, Kindheit und Jugend erzählt sowie dem früher in Ecuador auch für Mädchen verpflichtenden Wehrdienst. Dann haben wir gehört, wie sie nach Deutschland gekommen ist und welche Herausforderungen hier auf sie gewartet haben. Die Geschichte ließ niemanden kalt.

Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Spanischlehrerin und eine stolze Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Patricia und ihre Erfahrungen können ein gutes Beispiel für andere sein, dass das Unmögliche möglich ist.

Zum Schluss haben wir die leckere Kartoffelsuppe Locro de Papa probiert und beim Essen geplaudert.

Jetzt hoffe ich, irgendwann Ecuador zu besuchen und alles mit meinen eigenen Augen zu sehen. Vielleicht kann Patricia mich einmal vor Ort durch das Land, wo ihre Wiege stand, führen.

Vielen Dank, liebe Patricia. Ich freue mich auf viele weitere Treffen mit dir im Rahmen der Aktivitäten unseres Vereins.

(Text: Tetiana Klemchuk)

 

Elizabeth lebt mit ihrer großen Familie von zehn Personen seit zwei Jahren in Deutschland. Sie steht jeden Morgen um 5 Uhr auf, um pünktlich den Bus um 6.30 Uhr in die 30 km entfernte Stadt zu nehmen, um dort um 8 Uhr im Unterricht für ihre Pflegehelferinnen-Ausbildung zu sein. Gemeinsam mit ihrer Tochter und zwei Nichten hat sie den interessierten Reisenden von Hochzeitsbräuchen erzählt, von der 12jährigen Schulzeit, die in Namibia dem Abitur entspricht, in Deutschland aber nur der mittleren Reife.

Der größte Unterschied zwischen Deutschland und Namibia ist, dass es in Deutschland so herrlich ruhig ist.

Die Familie hat sich sehr gefreut, mal Besuch zu bekommen, denn vor vieler Arbeit und Deutsch pauken bieten sich nicht viele Gelegenheiten, neue Freunde kennenzulernen.

Da Singen und Tanzen fester Bestandteil ihrer Kultur ist, kamen wir Reisende auch in den Genuss ihre Lebensfreude beim Tanzen und Singen zu fühlen.

Das Ausleben ihrer Traditionen in der Großfamilie in ihrem Herkunftsland fehlt ihnen schon, obwohl sie sehr glücklich sind, hier im Bereich Altenpflege sich sinnvoll in die deutsche Gesellschaft einbringen zu können.

Wir Reisenden haben über den Bericht der Damen über zweiwöchige Hochzeitszeremonien gestaunt und unsere Reiseleiterinnen haben gestaunt, dass jeder Hund in Deutschland zu einer Familie gehört und eher wie ein Kind behandelt wird und nicht wie ein Hund. Sie meinten, dass das super für die deutschen Hunde sei.

Irgendwie waren die zwei Stunden viel zu schnell um, für das Begreifen der so fundamental anderen Lebensweise in Namibia.

Probieren durften wir Maisbrei mit Zucker und Buttermilch, zwei Sorten Gebäck (eins ähnelte Krapfen und das andere einem Hefebrot) und getrocknetes Fleisch (Biltong). Wir haben auch namibische Bonbons probieren dürfen und besondere Beeren. Das war für uns neu und lecker. Auch kulinarisch ein von uns unentdecktes Land.

Die Kleidung der Damen war farbenfroh und traditionell. Sie haben uns erklärt, dass das Kleid nur mit der passenden Kopfbedeckung komplett ist und dem Anlass, zu dem es getragen wird, gerecht wird. Ohne die Kopfbedeckung wäre man nicht korrekt angezogen.

Elizabeth, wir danken dir und deiner Familie sehr für eure Gastfreundschaft und dafür, dass ihr uns ein bisschen eure Kultur nähergebracht habt.

 

 

 

Ayhans und Emines Wohnzimmer war voll: zwölf Reisende aus sechs Ländern haben sich auf den Weg „in die Türkei“ gemacht. Wir haben von ihrer Kindheit, ihrem Studium und ihrer Neuorientierung in Deutschland gehört.

Unser Reiseleiterpaar war offen für Fragen und hat gerne unseren Wissensdurst gestillt.

Es wurde zum Beispiel gefragt, wie es für sie war, das Fasten zu lernen und wie die Fastenzeit sich für sie anfühlt.

Es wurde gefragt, was sie in Deutschland überrascht hat. Sie sagten, dass sie vor den kalten Deutschen gewarnt wurden, aber nur auf warmherzige Menschen gestoßen sind. Das hat uns sehr gefreut.  🙂

Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen und bedanken uns vielmals bei euch für die wertschätzende Unterhaltung und das leckere Essen.

Wer Elvina noch nicht kannte, hatte Ende Oktober die Möglichkeit, die Frau mit dem großen Herzen kennenzulernen. Zehn Interessierte haben sich auf den Weg nach Versmold gemacht und sich angehört, was Elvina aus ihrer Kindheit und  Jugend und von ihrer Familie zu erzählen hatte.

Geschichten von der Arbeitsteilung innerhalb der Familie (Holz holen, Wasser holen, Pilze sammeln), vom Kaufen und Tauschen (Holzkohle gegen Zucker, Grieß oder Maniok) vom Transportieren auf dem Kopf, vom Leben ohne Kinderwagen, vom Leben als Selbstversorger, von ihrer Unterstützung ihrer Familie und von Hochzeitsritualen.

Wer wollte, durfte Hähnchen und Reis auf dieser Reise mit den Fingern essen. Drei mutige Reisende fanden sich – ob mit Fingern oder Besteck – es schmeckte köstlich.

Plötzlich waren die zwei Stunden um und wir hatten alle das Gefühl, dass wir wieder kommen sollten.

Danke Elvina, du bist großartig!

 

 

Faisal und Dunya haben uns zur Weltreise durch Wohnzimmer nach Jordanien eingeladen. Da kannten wir Reisende uns zu Beginn der Reise gar nicht gut aus, aber beide haben uns einen Einblick verschafft. Dunya hat für uns extra ein besonders schönes jordanisches Gewand angezogen.

Die jordanische Tradition ist es, zur Begrüßung einen kleinen starken Kaffee mit Kardamom anzubieten. So kamen auch wir in den Genuss dieses leckeren Kaffees. Faisal hat uns erklärt, dass es eine Zeichensprache gibt, um zu signalisieren, ob ich noch mehr Kaffee haben möchte oder nicht: Wenn ich meine Tasse auf den Tisch stelle, sage ich damit, dass ich gerne noch mehr Kaffee hätte. Wenn ich die leere Tasse in der Hand halte und etwas hin und her bewege, heißt das, dass ich keinen weiteren Kaffee mehr möchte.

Dann wurden wir mit dem jordanischen Nationalgericht Mansaf verwöhnt. Soooo lecker. Zu dem Gericht gehört eine Suppe aus getrocknetem Joghurt, die man gleichzeitig auch als Soße zum Fleisch und Reis benutzt. Ganz anders, als wir es so gewohnt sind. Besonders gefallen hat uns, dass Faisal als erstes den Nachbarn einen Teil des Essens abgegeben hat. Was für eine schöne Geste. Dunya und Faisal haben uns erklärt, dass es für sie und ihre Nachbarn üblich ist, etwas abzugeben, wenn etwas Besonderes gekocht wird.

Beim Essen haben die Eheleute unsere Fragen rund um Mekka beantwortet, uns von ihren Familien erzählt und von ihrer Arbeit als Altenbetreuerin und Busfahrer hier in Deutschland.

Zum Abschluss dieser wunderschönen Weltreise durch Wohnzimmer nach Jordanien durften wir noch ein paar Fotos aus dem Familienalbum am Fernsehbildschirm (unter anderem ein Besuch des jordanischen Weltwunders Petra) ansehen und das Abschiedsgetränk – schwarzer Tee mit Minze – zu uns nehmen.

Dunya und Faisal ihr seid sehr herzlich und offen – vielen vielen Dank für eure Gastfreundschaft!

Dieses Mal ging die Weltreise durch Wohnzimmer zu Aisha nach Syrien – in Rheda-Wiedenbrück. Die Reisegruppe bestand aus acht Damen aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Irak, Peru und Syrien) und Kulturen.

Zuerst aßen wir zusammen ein traditionelles syrisches Gericht und unterhielten uns über die Zutaten der leckeren Speisen. Die Atmosphäre war sehr angenehm – es wurde viel gelacht, obwohl wir einander vorher nicht kannten.

Dann gingen wir in Aishas wunderschönen Garten und staunten über die vielen Obst- und Gemüsepflanzen, wie Feigen, Birnen, Paprika, Tomaten, Knoblauch und Lauch.

Zwei von Aishas Töchtern ergänzten aktiv die Erzählungen ihrer Mutter und genossen sichtlich die Gruppe aufgeschlossener Unbekannter bei ihnen daheim.

Im Garten betrachteten wir Fotos in einem Album, das besondere Erinnerungen von Aisha und ihrer Familie bewahrt. Einige der Fotos waren für Aisha Anlass, uns von traurigen Ereignissen zu erzählen, die sie und ihre Familienangehörigen durch den Krieg erlebt haben.

Meine erste Wohnzimmerreise hat bei mir persönlich einen sehr schönen Eindruck hinterlassen, denn ich fühlte mich wirklich, als ob ich in meinem Heimatland Syrien gewesen wäre.

Liebe Aisha, vielen Dank für deine Gastfreundschaft und deine Offenheit.

Gerne lade ich demnächst einmal in mein Wohnzimmer in Gütersloh nach Syrien ein.

(Autorin: Rafaah)

Deho aus Kamerun hat beim Bürgerbrunch in Gütersloh Henri (einen Landsmann) kennengelernt und ihm gesagt, dass er in Kürze für zehn Interessierte sein Wohnzimmer öffnet, um von sich und seiner Heimat zu erzählen. Er sei auch herzlich willkommen. So kam es, dass Henri sich spontan auch unserer Reisegruppe angeschlossen hat.

Deho hat von seiner Familie erzählt, Fotos von seinen Omas und seinem Opa gezeigt und von sich als Kind gemeinsam mit seinen Geschwistern und Eltern.

Auf dem Tisch hatte Deho einige Gewürze stehen, die wir probieren durften. Deho hat uns dazu Hintergrundinformationen geliefert. In seinem Wohnzimmer hat Deho eine Friedenspalme stehen, der er auch ein bisschen Kameruner Erde in den Pflanztopf gefüllt hat. Aber nicht nur damit gelingt Deho der Spagat zwischen Kamerun und Deutschland.

Henri, unser Überraschungsgast, hat sich besonders über Dehos Kochkünste gefreut, denn Henris Kochkünste sind noch ausbaufähig (sagt er) und in deutschen Restaurants schmeckt es nicht nach Kameruner Küche. Deho bringt regelmäßig afrikanische Gewürze mit nach Deutschland, da man für den typischen Geschmack auch die typischen Gewürze benötigt.

Die Reisende Margarita aus Peru hat einige Gemeinsamkeiten von Dehos Kultur zu ihrer eigenen Kultur bemerkt. Ich liebe die Weltreisen durch Wohnzimmer. Jede Reise und jeder Reiseleiter oder jede Reiseleiterin sind ganz individuell.

Danke Deho für deine Offenheit und deine enorme Energie!

Diese Woche durften wir zweimal nach Indien reisen. Samstag zu Tubu in Lippstadt (aus dem Bundesstaat Orissa) und sechs Tage später zu Kavita in Magdeburg (aus Bombay/ Bundesstaat Maharashtra).

Obwohl beide aus Indien kommen, haben sie ganz unterschiedliche Leben.

Tubu hat Familienfotos gezeigt, auf denen wir auch seine Eltern und Geschwister gesehen haben.

Bei Kavita waren ihre drei Töchter mit auf der Reise und haben sich selber vorgestellt. Jede der drei Mädels hat einen indischen und einen deutschen Vornamen, um in ihrem Namen Indien und Deutschland zu repräsentieren und sich nicht nur auf ein Land zu beschränken.

Mit Tubu haben wir ein köstliches Hauptgericht aus Hähnchenbrust, Paprika, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel, Garam Masala und Reis gekocht und gemeinsam gegessen.

Mit Kavita haben wir eine leckere Süßspeise aus Ghee, Gries, Milch, Zucker, Safran, Cashewkernen, Mandeln, Kardamom und Banane zubereitet. Kavita hat uns erklärt, dass die Süßspeise Laddu heißt und die Lieblingsspeise des Elefantenkopf-Gottes Ganesha ist.

Anschließend haben wir noch gemeinsam einen Tee auf indische Art und Weise gekocht – mit Wasser, Milch, schwarzem Tee, Ingwer, Kardamom, Pfeffer, Muskat, Nelke und Zimt.

Die Reise zu Kavita wurde von der Freiwilligenagentur Magdeburg organisiert und vom offenen Kanal in Magdeburg auf genommen, um daraus ein Video für www.gutes-geht.digital zu erstellen.

Bei Tubu ist unter anderem eine Familie aus Herzebrock-Clarholz mitgereist, bei der Vater, Mutter und die beiden Söhne tatkräftig mitgeschnitten und gerührt haben. Für mich ist es immer so schön zu sehen, wenn die Weltreise durch Wohnzimmer mehrere Generationen gleichzeitig anspricht. Außerdem ist es toll, wenn sich Reisende aus dem Ausland direkt für die digitalen Reisen anmelden. Die Technik macht das ja einfach möglich. Tubu hatte somit eine Direktleitung in das norwegische Fjordland zu Anne-Kari und in die iranische Hauptstadt zu Masoumeh.

Masoumeh hat es so gut gefallen, dass sie eine knappe Woche später auch mit zu Kavita gereist ist.

Liebe Kavita und lieber Tubu, ich danke euch von Herzen für eure Offenheit und euer Engagement für die Weltreise durch Wohnzimmer.