Reisebericht Katalonien
25.06.2017 / von Catrin
6/2017 Núria berichtet aus ihrem Herkunftsland Katalonien.
Los geht es mit einem kleinen Vergleich von der Lage ihres Wohnhauses in Santa Coloma de Farners und dem in Rheda-Wiedenbrück.
Einige Parallelen sind zu erkennen: beide Wohnhäuser liegen ganz nah am öffentlichen Freibad und am Sportplatz (spanischer Tennisplatz und deutscher Fußballplatz).
Landschaftlich sieht Núria allerdings ihre Heimat eher Ähnlichkeiten mit der Schweiz als mit Ostwestfalen.
Nach einem kleinen Film zur bewegten Geschichte Kataloniens, in dem oft um die Unabhängigkeit von Spanien gekämpft wird, setzt die junge Frau die 11 Reisenden in den geografischen Kontext ihrer Wurzeln.
Spanien teilt sich in 17 Bundesländer und ihr Bundesland (Katalonien) unterteilt sich in vier Bereiche. Der Bereich, in dem das 13.000 Einwohner Städtchen Santa Coloma de Farners liegt, heißt „La Selva“ (der Dschungel), weil er so ursprünglich und im Vergleich zu anderen Teilen Spaniens sehr grün ist.
Musikalisch und optisch hat uns das vierminütige YouTube-Video von Llouis LLach mit Fotos aus Katalonien eingestimmt: https://www.youtube.com/watch?v=BIbWfNew_uk
Núria hat uns die Legende über die Entstehung der katalanischen Flagge erzählt, hat einen Satz auf Deutsch, Spanisch und Katalanisch gsprochen, damit wir den Unterschied einmal hören können, uns von zwei weiteren Sprachen berichtet, die in Spanien gesprochen werden (Baskisch und Galizisch) und hat ein Kalenderjahr mit seinen Festen und Besonderheiten für uns Revue passieren lassen.
In den ersten drei Monaten im Jahr werden oft Calçotada mit Romesco (gegrillte Frühlingszwiebeln mit roter Soße) gegessen. Obwohl die Weltreise durch Wohnzimmer im Juni stattfand, durften wir diese typische katalanische Speise probieren. Das Essen mit den Fingern war ungewohnt, aber sehr lecker. Am 23. April wird San Jordi in Kombination mit dem Welttag des Buches gefeiert. Frauen bekommen traditionell eine Rose geschenkt und verschenken den Männern ein Buch. Ostern gibt es einen Kuchen mit einer Deko-Schokoladenfigur. Die Konditoren übertreffen sich zur Zeit Jahr für Jahr mit größeren Schokofiguren. Am 24. Juni wird mit San Joan der Sommerbeginn gefeiert – mit einem besonderen Kuchen, Feuerwerk und Knallern.
Eindrucksvolle Fotos hat Núria von Castellers (Menschentürmen) und Sardana (katalanischer Volkstanz mit den typischen Schuhen namens Espandrilles) gezeigt.
Kataloniens Nationalfeiertag ist der 11.9..
Aus den angesetzten zwei Stunden wurden schnell 2 ½, denn Núria reichte zwischendurch immer typische Speisen von hellem Sangria über Pan con Tomate (Tomatenbrot) über Käse, Wurst und Tortilla
bis zum Nachtisch Crema catalan und katalanischen Keksen.
Von dem Gebäcksorten Pannellets und Touronne sowie von gefüllten Nudeln mit Hackfleisch, die es immer Weihnachten gibt, hat Nuria berichtet. Wir konnten uns gut vorstellen, dass jene Spezialitäten genauso köstlich sind, wie die, die wir probieren durften.
Apropos Weihnachten, für Weihnachten braucht man in Katalonien Tió de Nadal. Das ist ein kleiner Baumstamm mit zwei Beinen, lächelndem Gesicht und einer roten Kappe. Das Ritual zum Jahresende ist es, in den letzten 12 Sekunden des Jahres nacheinander eine Weintraube zu verzehren. Wer es schafft, wird das ganze nächste Jahr Glück haben. Auch diesen Brauch hat Núria uns in ihrer charmanten Art näher gebracht. Sie hat ein gutes Händchen dafür, Legenden weiterzugeben und den Zuhörern Unbekanntes zu erklären. Núria, herzlichen Dank für dein Engagement und dein pädagogisches Geschick.