- 07/2025 Diesmal waren wir zu Besuch in Hanas Küche. Hana war vor ihrer Reise mit uns in den Nordirak sehr aufgeregt und zweifelte daran, dass sie uns etwas beibringen kann, schließlich sei sie doch nur eine normale Hausfrau. Doch genau darum geht es hier bei unserem neuen „Weltreisebaby“: ganz authentische Hausfrauenküche einfach erklärt und tolle, neue Begegnungen mit unbekannten Menschen!
Hana hat das Gericht Kutilk (gefüllte Griestaschen in zwei Varianten: mit und ohne Fleisch) gezeigt. Sie hat es als Zwölfjährige von ihrer Mutter gelernt, denn die ältere Schwester ging zur Schule, also musste Hana ran und in der Küche helfen. Heute ist es das Lieblingsessen ihrer Kinder.
Darüber hinaus erklärt Hana, wie sie ihren Lieblingsmelonensalat zubereitet, den sie täglich isst, denn er ist so gesund! Schon nach wenigen Minuten beim Schnippeln des Gemüses stellte sich das ein, was wir an Küchenreisen so lieben: die Plauderei über Gott und die Welt – natürlich alles auf Deutsch. So sprachen wir nicht nur übers Kochen, sondern über Haustiere, Lehmstreichputz, die ersten Gastarbeiter in Deutschland, die unbekanntes Essen mit nach Deutschland brachten, wie Pizza und, „die grünen Dinger mit dem roten Punkt“ = Oliven! Wir lernten, dass „lauwarm“ auf Kurdisch „milchwarm“ bedeutet und Hana lernte, dass es nicht „krebsig“ sondern „knusprig“ heißt.
Die sieben Kochreisenden lernten auch, dass es den Pfau nicht nur in der jesidischen Kultur als Heiligen gibt, sondern auch in der katholischen Religion rund um Paderborn, denn ein Pfau zeigt auf der Prozession des heiligen Liborius den Weg zum Paderborner Dom. Das Essen hinterließ glückliche Gesichter bei allen Reisenden.
„Hana, du hast dich in mein Herz gekocht!“, stellte eine Teilnehmerin fest.
„Xer je binie“ bedeutet „Guten Appetit“.
(Text von Ina Bewermeier)