Zwei Stunden bei Patricia vergehen wie im Flug, denn Patricia erzählt sehr lebhaft von ihrem Geburtsland und ihrem Leben. Familie, Schule, Essen, Landschaft und Kleidung waren die Hauptthemen, die Patricia uns von ihrem Herkunftsland näherbrachte.
Patricias Großeltern sind vor vielen Jahren von Spanien nach Ecuador ausgewandert. Ihre Geschwister, Cousins und Cousinen sind über die ganze Welt verteilt. Die Familie ist groß. Papa hat 10 Geschwister und Mama 15. An Cousins und Cousinen mangelt es auf keinen Fall.
In Ecuador ist es üblich, dass jeder Gast bei einer Taufe, Kommunion, dem 15. Geburtstag oder einer Hochzeit eine kleine Porzellanfigur mit einer Schleife bekommt, auf der steht, welches Ereignis gefeiert wird. Patricia hat uns ihre Vitrine mit den unterschiedlichsten Porzellanfigürchen gezeigt.
Der 15. Geburtstag der Mädchen in Ecuador wird ganz groß gefeiert – wie eine Hochzeit, nur in rosa.
Das Land teilt sich in 4 Landschaftsregionen: Berge, Amazonasgebiet, Küste und die 1000 km entfernten Galápagosinseln. Die Hauptstadt Quito ist 2850 m hoch gelegen und somit die höchste Hauptstadt der Welt. Dem Äquator hat Ecuador seinen Namen zu verdanken und den nullte Breitengrad mit dazugehörigem Äquatordenkmal gibt es 23 km von Quito entfernt. (Mitad Del Mundo)
Besonders stolz ist Patricia auf den ecuadorianischen Exportschlager, den Panamahut. Der handgeflochtene Strohhut wurde von US-Präsident Roosevelt bei der Besichtigung des Panamakanals getragen und hat seitdem den Namen Panamahut. Der Original Panamahut ist wird aus sehr feinem Toquilla Stroh geflochten und kann mehrere 1000 Euro kosten. Der Strohhut ist bieg- und faltbar, quasi unkaputtbar – also ist der Hut eine Anschaffung fürs ganze Leben.
Ecuador probieren durften wir mit einer leckeren Kartoffelsuppe und zwei Sorten Empanadas. Eine Sorte war mit Hackfleisch gefüllt und die andere mit Käse. Alles sehr lecker. Wenn Patricia Empanadas herstellt, nicht unter 150 Stück. Alle, die nicht sofort gegessen werden, friert sie ein, um immer welche parat zu haben, wenn ihr oder ihrer Familie danach ist.
Im Kindergarten, in der Schule, an der Uni… ständig gibt es in Ecuador Misswahlen, bei denen es immer für die Siegerin eine Schärpe gibt. Patricia hat in ihren 25 Jahren, die sie in Ecuador gelebt hat, die eine oder andere Schärpe gesammelt. Mit der Schärpe auf dem Foto ist sie Repräsentantin von Ecuador in Deutschland und hat extra eine schriftliche Genehmigung dafür vom ecuadorianischen Konsulat in Deutschland bekommen.
Andere Länder, andere Sitten. Vielen Dank Patricia, dass du uns in dein Land der vier Welten mit so viel Charme und Lebensfreude entführt hast.