Im Rahmen unseres monatlichen internationalen Stammtisches haben wir uns gemeinsam mit sechs Seniorinnen aus dem Lebens- und Gesundheitszentrum Mea Vita die Erzählungen der Zeitzeugen aus Wiedenbrück angehört. Gemeinsam waren wir 21 Teilnehmende. Die Porträts-Fotoausstellung „Erlebtes Wiedenbrück“ mit Zeitzeugen im Interview wurde von Andreas Kirschner (Fotograf) und dem Heimatverein Wiedenbrück-Reckenberg e.V. erstellt und ist bis zum 29.9.2024 im Kloster Wiedenbrück zu sehen und zu hören.

Acht Teilnehmende bekamen vorab als Hinweise auf die Themen, die uns über die nächsten 1 1/2 Stunden erwarten, ein paar Requisiten in die Hand gedrückt: einen Badeanzug, Christbaumkugeln, Suppenlöffel, Pferde, ein weißes Bettlaken.

Wir haben uns die Tonaufnahmen von Annemarie Kirschner, Rudolf Bresser, Hedwig Dämmer, Maria Piringer angehört und von Hugo Heinemanns, Willi Fechtelkords und Katharina Weiffens Erinnerungen hat Catrin Geldmacher erzählt.

Annemarie Kirschner hat davon berichtet, wie sie in der Ems schwimmen gelernt hat und wie ihr roter, gestrickter Badeanzug sich als dehnbarer herausstellte, als geplant war.

Rudolf Bresser erzählte von seinen dienstlichen Reisen nach Südafrika und dem Christbaumkugelkauf im Sommer.

Hedwig Dämmer sprach von Milchsuppe und an Feiertagen von Butterkuchen sowie von der Anschaffung einer Miele-Waschmaschine zur Silberhochzeit ihrer Eltern.

Maria Piringer berichtete vom Kriegsende und dem weißen Bettlaken als Zeichen der Ergebung.

Hugo Heinemann sprach von seiner Deportation nach Ausschwitz, Willi Fechtelkord von seinen Kutschfahrten zur Kirche und Katharina Weiffen von ihren Holzschuhen.

Die Erzählungen der Zeitzeugen brachten Erinnerungen der Seniorinnen an ihre Kindheit und Jugend zum Vorschein und einige der Teilnehmenden, die nicht in Deutschland geboren sind, wurden an Kriegserlebnisse in ihren Heimatländern erinnert.

Drei Generationen umfasste die 21köpfige Besuchergruppe. Die jüngste Teilnehmerin war 21 Jahre und die älteste Teilnehmerin 94 Jahre alt.

Der gemeinsame Besuch dieser besonderen Ausstellung wird allen Teilnehmenden noch lange im Gedächtnis bleiben.

 

Das Foto zeigt zwei Ärztinnen, die sich das erste Mal in dieser Ausstellung begegnet sind und sich freuten, unverhofft eine Berufsgenossin zu treffen.