09/2025 Zum 200. Geburtstag der Stadt Gütersloh haben die Künstler David Mannstein und Maria Vill aus Berlin an 23 Gütersloher Gebäuden den Besonderheiten der Stadt mit einem großformatig aufgeklebten Fotos gedacht.

Diese besondere Ausstellung haben 33 Interessierte der Weltreise durch Wohnzimmer Community mit einem kurzweiligen Spaziergang näher erkundet.

Zuerst haben wir uns in vier Gruppen aufgeteilt. Unsere unterschiedlichen Ziele waren die Weberei, ein Tunnel, der an ein Rollschuhrennen aus dem Jahr 1955 erinnerte, die Tanzschule Stüwe-Weissenberg und das Pferd vor der Deutschen Bank.

Am Stadtmuseum haben uns der hohe Stapel der Bertelsmann Lexika, die Dame im Vossen Bademantel sowie der Miele Staubsauger an große Arbeitgeber der Stadt erinnert.

Am Busbahnhof haben wir uns ein Rennen mit James Bond und dem Kinobetreiber geliefert.

Den Abschluss bildeten die Fotos der spielenden Kinder aus dem Jahr 1950 und das großformatige Portrait aus dem Jahr 1994 von Sabine Gramlich (1913-2004), der Gütersloher Friedensaktivistin.

Zwischen diesen beiden unterschiedlichen Kunstobjekten haben wir uns dem Alter nach von zehn bis über 60 Jahren aufgestellt, um den Titel der Häuserflucht „von jung bis alt“ mit unserer Anwesenheit zu unterstützen.

Die 33 Teilnehmenden aus 10 Ländern und fünf Kontinenten haben die Kunst, den Spaziergang und den Austausch sehr genossen.

Das friedvolle Miteinander kann sehr einfach sein.

Ich danke allen Teilnehmenden von Herzen fürs Mitmachen.

08/2025 Diesmal trafen sich 15 Personen aus drei Generationen Weltreise durch Wohnzimmer Fans aus Brasilien, China, Deutschland, dem Iran, Mazedonien und Peru im Alter von 10 bis 82 Jahren bei Amy.

Amy ist seit neun Monaten die Inhaberin eines kleinen Bistros in der Wiedenbrücker Innenstadt. Von unseren Verein hatte sie nur durch Zufall erfahren und war etwas nervös, denn sie kannte nur eine Person  der kochinteressierten Reisenden.
Im Laufe des Abends stellte Amy fast erstaunt fest: „Wie nett ihr alle seid. So liebe Menschen.“

Amy strahlte mit der Sonne um die Wette und teilte uns professionell in verschiedene Gruppen ein, die unter ihrer ruhigen Anleitung einen Salat, eine Bohnensuppe, Fleischröllchen sowie mit Nüssen und Mandeln gefüllte Datteln herstellten.

Nach zwei Stunden waren wir mit dem Kochen eines ganzen Menüs fertig. Alle freuten sich, dass die Gerichte so leicht zu Hause nachzukochen sind. Alle Teilnehmenden  unserer Kochreisen erhalten übrigens die Rezepte im Anschluss an das Treffen. Die ersten von uns zogen schon am nächsten Morgen los und kauften die Zutaten ein.

Amy verriet uns, dass sie ihre Liebe zur mazedonischen Bohnensuppe erst entdecken musste. Als Kind mochte sie keine weißen Bohnen, aber ihre Mutter bestand darauf, dass die kleine Amy immer ein bisschen von der Suppe probierte. Als Erwachsene liebt Amy nun dieses gesunde Gericht und hat es in ihrem Bistro sogar auf der Karte. Die gefüllten Datteln werden am Ramadan abends nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen gereicht. Im Bistro ist übrigens alles halal, damit alle Gäste alles essen können.

Das gemeinsame Essen und plaudern an einer langen Tafel draußen an der Straße an einem lauen Sommerabend war für uns alle wunderschön.

Wir stellten einmal mehr fest, dass unser Verein bei aller Verschiedenheit eine total harmonische Gruppe ist, die Frieden, Mut, Offenheit, Wertschätzung und das Miteinander stärkt. Amy war nach dem Abend mit uns so mutig und bestärkt, dass sie nun schon Kochkurse in ihrem Bistro in der Marienstraße anbietet – was für eine tolle Idee.
Viel Glück und Erfolg.

(Text: Ina Bewermeier)

 

 

08/2025 Die Sommerferien haben wir wieder zum Anlass genommen, einen Spaziergang mit Picknick durch die Flora Westfalica zu veranstalten. Wir waren neun Erwachsene und sechs Kinder und haben die Gespräche und das gemeinsame Essen sehr genossen.

08/2025 Elizabeth, eins unserer Vereinsmitglieder gehört der namibianischen Ethnie Damara an.  Deshalb waren wir an ihrem jährlichen Treffen sehr interessiert. Es sind 50 Damara zum dritten europäischen Treffen nach Rietberg gekommen und haben mit interessierten Rietbergern zwei Tage gefeiert und die Gemeinschaft genossen.

07/2025 Weil Dlber sich in Ruwaidas Wohnzimmer kürzlich gewünscht hat, auch einmal in ein deutsches Wohnzimmer zu reisen, haben Anni und Hans heute zu einer Reise nach Westfalen eingeladen.

Annis Reisepass zählt selber schon 58 Stempel. Sie ist eine wahre Weltreise durch Wohnzimmer-Expertin.

Zuallererst haben wir Annis 87teilige Engelsammlung bestaunt, sind dann weiter ins traditionelle Wohnzimmer gezogen mit vielen Fotos der Kinder und Enkel und danach saßen wir auf der Veranda und hörten die spannenden Geschichten aus Annis und Hans Leben.

Beide wuchsen in Spexard, einem Stadtteil von Gütersloh, auf, bevor sie später gemeinsam ein Haus in Rietberg Neuenkirchen bauten.

Wir sprachen über die Schulzeit, das Berufsleben, die Tanzschule, die Kittelschürze, über ostwestfälischen Namen und Begriffe und probierten Westfälische Leckereien: Pumpernickel-Käse-Spieße, Waffeln, Knabbeln mit Zucker und Milch, Pickert mit Rübenkraut und Johannisbeermarmelade.

Irlanda sagte: „Das war nicht nur eine Weltreise durch Wohnzimmer nach Westfalen, sondern auch eine Zeitreise.“

Emmi: „Das war meine erste Weltreise durch Wohnzimmer. Ich habe die Menschlichkeit gefühlt.“

Zum Schluss gab es natürlich dann auch noch den obligatorischen Stempel in unsere Reisepässe.

Liebe Anni, lieber Hans, herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft und eure Offenheit.

 

 

  1. 07/2025 Diesmal waren wir zu Besuch in Hanas Küche. Hana war vor ihrer Reise mit uns in den Nordirak sehr aufgeregt und zweifelte daran, dass sie uns etwas beibringen kann, schließlich sei sie doch nur eine normale Hausfrau. Doch genau darum geht es hier bei unserem neuen „Weltreisebaby“: ganz authentische Hausfrauenküche einfach erklärt und tolle, neue Begegnungen mit unbekannten Menschen!

Hana hat das Gericht Kutilk (gefüllte Griestaschen in zwei Varianten: mit und ohne Fleisch) gezeigt. Sie hat es als Zwölfjährige von ihrer Mutter gelernt, denn die ältere Schwester ging zur Schule, also musste Hana ran und in der Küche helfen. Heute ist es das Lieblingsessen ihrer Kinder.

Darüber hinaus erklärt Hana, wie sie ihren Lieblingsmelonensalat zubereitet, den sie täglich isst, denn er ist so gesund! Schon nach wenigen Minuten beim Schnippeln des Gemüses stellte sich das ein, was wir an Küchenreisen so lieben: die Plauderei über Gott und die Welt – natürlich alles auf Deutsch. So sprachen wir nicht nur übers Kochen, sondern über Haustiere, Lehmstreichputz, die ersten Gastarbeiter in Deutschland, die unbekanntes Essen mit nach Deutschland brachten, wie Pizza und, „die grünen Dinger mit dem roten Punkt“  = Oliven! Wir lernten, dass „lauwarm“ auf Kurdisch „milchwarm“ bedeutet und Hana lernte, dass es nicht „krebsig“ sondern „knusprig“ heißt.

Die sieben Kochreisenden lernten auch, dass es den Pfau nicht nur in der jesidischen Kultur als Heiligen gibt, sondern auch in der katholischen Religion rund um Paderborn, denn ein Pfau zeigt auf der Prozession des heiligen Liborius den Weg zum Paderborner Dom. Das Essen hinterließ glückliche Gesichter bei allen Reisenden.

„Hana, du hast dich in mein Herz gekocht!“, stellte eine Teilnehmerin fest.

„Xer je binie“ bedeutet „Guten Appetit“.

 

(Text von Ina Bewermeier)

07/2025 Zum ersten Mal haben wir uns zum Spaziergang im Stadtpark von Gütersloh getroffen. Von dem leichten Nieselregen ließen wir uns nicht abhalten, zwei Stunden durch den Apothekergarten, auf die Dalkeinsel, um den Stadtparksee, durch den Obstgarten mit Kirsch-, Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen und letztendlich zur Eiswiese laut plaudernd und lachend zu schlendern.

07/2025 Bei der Weltreise durch Wohnzimmer zu Ruwaida ist die Idee entstanden, auch mal in die Küche anstatt ins Wohnzimmer einzuladen. Gesagt. Getan. Vier Wochen später öffnet Ruwaida erneut ihre Haustüre. Jede der acht Besucherinnen aus Afghanistan, China, Deutschland und dem Iran hat ihr „Lieblingsmesser“ dabei,  da es heute nicht nur ums Zuhören geht sondern auch darum, zu lernen, gefüllte Weinblätter (in zwei Varianten: mit Fleisch und vegan) und den Petersiliensalat Tabouleh zuzubereiten.

Dieses Essen hat Ruwaida bewusst für uns ausgewählt, weil sie keine anderen Gerichte so sehr mit Syrien verbindet wie diese. Die Zubereitung des Essens verknüpft sie mit Tradition, Gemeinschaft und Verbundenheit mit ihrer Familie, denn Ruwaida rollt schon seit frühester Kindheit Weinblätter mit ihrer Mutter und ihren Schwestern.

Während wir „Besucherin der syrischen Küche“ den Impuls hatten, im Stehen Berge von Petersilie zu schnippeln oder Zitronen zu pressen, lehrte Ruwaida uns, dies gemütlich im Sitzen zu tun.

Verliefen die ungewohnten Handgriffe zunächst noch voller Konzentration, stellte sich nach der ersten Stunde genau das ein, was Ruwaida in ihren zehn Jahren in Deutschland beim Kochen so vermisst hat: Entspannung, fröhliche Plauderei und Austausch mit anderen. Ruwaida verabredet sich sonst nämlich virtuell zu digitalen Weinblätterrollen mit ihrer Familie.

Die reisenden Kochschülerinnen sind begeistert.

Die Zeit bei Ruwaida hinterließ nicht nur einen gut gefüllten Bauch, sondern auch ein warmes Gefühl. Danke!

Es wird die erste von vielen Kochreisen sein.

 

(Text von Ina Bewermeier)

Knapp zehn Jahre ist Ruwaida mit ihrer Familie in Deutschland und fühlte sich jetzt bereit, einmal ihr Wohnzimmer zu öffnen und von ihrem alten und ihrem neuen Leben zu berichten.

Da die syrische Musiklehrerin nach dem Deutschlernen nun frisch eine Fortbildung zur Schulbegleiterin abgeschlossen hat, konnte Ruwaida die Wohnzimmerreise direkt zum Netzwerken nutzen. Gute Jobs bekommt man in Deutschland, genau wie in Syrien, besonders einfach durch Vitamin B. Zwei der Reisenden äußerten direkt eine Idee, wo Ruwaida sich bewerben könne.

Wir haben Geschichten aus Ruwaidas Kindheit gehört – z.B. von der Weintraubenernte mit drei älteren Geschwistern und dem Rückweg auf einem Esel, den sie sich für die Ernte geliehen hatten, um die schweren Trauben den langen Weg nicht tragen zu müssen. Und weil Ruwaida die jüngste der Erntenden war, durfte sie den Heimweg auf dem Eselsrücken Weintrauben, Feigen und Granatapfelkerne naschend verbringen. Die Erinnerungen an das glückliche Gefühl waren Ruwaida beim Erzählen ins Gesicht geschrieben und wir 15 Reisenden im Alter von 10 bis 80 Jahren haben es direkt mitgefühlt.

Neben vielen anderen Berichten haben Mouhmad und Ruwaida uns auch die romantische Geschichte erzählt, wie sie sich kennengerlernt haben. Alle, die nicht bei dieser Wohnzimmerreise mitgemacht haben, haben etwas verpasst.

Schnell waren die zwei Stunden bei Ruwaida und ihrer Familie vergangen, so dass wir unsere Reise um eine glatte Stunde verlängert haben, um die syrischen Köstlichkeiten, die Ruwaida zwei Tage lang in der Küche gezaubert hat, alle zu probieren. Köstlich!

Manchmal werden Reisende durch die offene und herzliche Atmosphäre im Wohnzimmer zu Neuem inspiriert:

Wer hätte Lust, bei Ruwaida zu lernen, wie man diese NEUN Gerichte, die wir probieren durften, zubereitet?

Wir könnten uns zu einem kleinen Kochkurs wieder bei Ruwaida treffen. Dann aber nicht im Wohnzimmer, sondern in ihrer Küche. Wer hat dazu Lust?

 

Liebe Ruwaida, lieber Mohammed, wir danken euch von Herzen für eure Offenheit und Gastfreundschaft und wünschen euch und euren Familien alles Gute.

Schon im dritten Jahr hat uns unser Vereinsmitglied Martin einen Kanuausflug auf der Ems geschenkt.

Die Kanuten und Kanutinnen kamen in diesem Jahr aus Afghanistan, Bulgarien, Deutschland, dem Irak, Jordanien, Polen, Syrien und der Türkei.

Start ist immer am Ratsgymnasium in Wiedenbrück und dann paddeln wir meistens zu zweit oder zu dritt nach Rheda zum Schloss. Dort klettern wir aus unseren Booten, um ein Eis zu essen und dann wieder den Rückweg anzutreten.

Lieber Martin, herzlichen Dank, dass du diese Teamerfahrung für uns möglich machst.

Aus 25 Ländern konnten wir 630 Besuchende im Alter von 3 bis 97 Jahren vom 28. März bis 18. Mai 2025 willkommen heißen. Wie schon in den vorherigen Ausstellungen, haben wir Führungen in unterschiedlichen Sprachen angeboten (Arabisch, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Türkisch und Ukrainisch).

Der Kunstverein Gruppe 13 (unser Kooperationspartner) hat zwei Kunstkurse und eine Grundschulklasse in die Ausstellung eingeladen.

Wir haben vier Zoomveranstaltungen durchgeführt: zwei Führungen auf Englisch, eine Führung für eine internationale Klasse und die Vorstellung des friedenstiftenden 7 Continents Project von dem Extremsportler Norman Bücher persönlich.

Weitere Sonderveranstaltungen: zwei Führungen für Menschen mit Demenz, Führungen für Menschen mit Sehbehinderungen, Führungen für Landfrauen, Konfirmand*innen, Teilnehmende des interkulturellen Stammtisches und Lesepat*innen, eine Meditation mit Rainer Moritz, eine Klangschalenmeditation mit Sandra Segler und Yoga mit Joanna Freudenberg

Wir danken den 34 Kunstschaffenden, allen Besuchenden, allen ehrenamtlich Engagierten innerhalb und außerhalb unseres Vereins und dem Kunstverein Gruppe 13 von Herzen, dass wir gemeinsam Ideen für mehr Frieden im Alltag präsentieren konnten.

Vielen vielen Dank.

 

Bis zum 18.5.2025 führen wir samstags und sonntags (außer Ostersonntag) von 15 bis 18 Uhr durch die Kunstausstellung „So schaffe ich Frieden“ in Herzebrock Clarholz (Ortsteil Clarholz).

Es ist uns eine große Freude, mit Kunst- und Friedensinteressierten ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei.