Es ist ein Abend im Februar, das Thermometer zeigt Minusgrade an, zehn Menschen treffen sich vor dem Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen, in dicke Mäntel und Schals gehüllt, bereit, den deutschen Winter für ein paar Stunden hinter sich zu lassen und in die tropische Welt Indiens einzutauchen. „Vanakkam“, ruft Jasmin, die Gastgeberin der ersten „Weltreise durch Wohnzimmer“ in Halle und legt die Handflächen aneinander. „So heißt man bei uns in Tamil Nadu Gäste willkommen.“ Die zehn Reisenden betreten den Tholuck-Saal des Evangelischen Konvikts, in dem Jasmin derzeit wohnt, und schon sind alle in einem anderen Land. Gleich zu Beginn zeigt Jasmin, was indische Gastfreundschaft bedeutet: Mit würzigem Chai und einer fröhlichen Tanzdarbietung werden die Gäste ins Land gelockt. Das Eis ist sofort gebrochen. Nach diesem schwungvollen ersten Eindruck beginnt Jasmin von sich zu erzählen und zeigt Fotos aus ihrer Heimatstadt Coimbatore, von ihrem Haus, ihrer Familie, ihrem Hund und ihrer Kirchgemeinde. Sie erzählt, wie sie mit ihrem Motorrad durch die Stadt düst… oder meist im Stau steht. Sie zeigt Bilder von Elefanten, die aus dem Wald in die Stadt kommen und erklärt, wie in ihrer Stadt drei Weltreligionen zusammenleben. Die Gäste staunen, fragen, lachen und ergänzen eigene Eindrücke von Indien. Doch beim Gespräch sollte es nicht bleiben. Indien lernt man am besten mit allen Sinnen kennen. Das heißt zuallererst durch Bewegung: Jasmin bittet zum Tanz und bringt allen ein paar Tanzschritte zu einem tamilischen Lied bei.

Nach so viel Verausgabung hat sich die Reisegruppe eine Stärkung verdient. An einer langen Tafel werden Bananenblätter ausgebreitet, die als Teller für das indische Biryani dienen sollen. Das würzige, leicht scharfe Essen aus Reis und Gemüse wird mit der Hand gegessen, gar nicht so leicht, doch schon bald sind alle Bananenblätter leergeputzt und der Nachtisch kann serviert werden: Payasam, ein süßer Pudding mit Nüssen. Beim Essen ist genug Zeit, Jasmin kennen zu lernen und alle Fragen zu stellen, die man immer schon mal über Indien stellen wollte. „Jetzt habe ich auch einmal eine Frage“, sagt Jasmin. „Wieso habt ihr diese Reise nach Indien gebucht?“ Die Antworten sind ganz unterschiedlich. Viele waren grundsätzlich neugierig auf das Projekt „Weltreise durch Wohnzimmer“. Eine Frau erzählt, dass sie nicht glaubt, jemals persönlich nach Indien zu kommen, warum dann also nicht mal ein fernes Land durch ein Wohnzimmer kennenlernen. Ein Gast kennt Tamil Nadu bereits von einer Reise und freut sich über die Auffrischung der Reiseerinnerungen. Für alle, die vielleicht doch einmal selbst nach Tamil Nadu reisen werden, hat Jasmin noch einen kleinen Sprachkurs in ihrer Muttersprache vorbereitet. „nanri“ (danke), „dhayavu seidhu“ (bitte), „suvai“ (lecker) – mit diesen Worten kommt man in Indien bestimmt schon weit.

Zum großen Abschluss bittet Jasmin alle Gäste noch einmal zur Türschwelle. Dort hat sie ein „Kolam“ vorbereitet, ein mit weißem Pulver auf den Boden gezeichnetes Blumenmuster, das in Tamil Nadu an Festtagen die Eingänge der Häuser schmückt. Viele bunte Farbpulver liegen bereit. Gemeinsam füllten die Gäste das Kolam mit dem bunten Pulver aus. Das farbenprächtige I-Tüpfelchen einer einzigartigen Indienreise in Halle. Und was denkt die Gastgeberin? „Für mich war es eine tolle Möglichkeit, mein Land mit seinen schwierigen Traditionen auf einfache Weise zu vermitteln. Ich denke, durch eine Wohnzimmerreise können Ängste und Skepsis gegenüber einer Kultur, die der eigenen sehr fremd ist, genommen werden.“
Nanri Jasmin!

(Bericht von Lisa Osterburg, Franckesche Stiftungen, Halle an der Saale)

02/2019 „Gemeinsam. Verschieden. Zusammen.“ ist das Motto der Vesperkirche in Gütersloh und entspricht auch der Idee (Begegnung und Austausch von unterschiedlichsten Menschen), die der Weltreise durch Wohnzimmer zugrunde liegt. In der Vesperkirche begegnen sich alle Menschen der Gesellschaft innerhalb von zwei Wochen täglich bei einer kostenlosen warmen Mahlzeit in der Martin-Luther-Kirche. Jeder ist willkommen. Die Vesperkirche fördert das soziale Miteinander. Menschen, die im Alltag nichts miteinander zu tun haben, kommen während des Essens ins Gespräch. Die erste Essensausgabe erfolgt um 12 Uhr und die zweite um 13 Uhr – jeweils 150 Essen. Die Gäste sitzen auf den Kirchenbänken und als Tisch dienen zwei gegeneinandergestellte Kirchenbänke in der Mitte mit einer Tischkonstruktion darauf. So haben 150 Gäste Platz. 600 ehrenamtliche Helfer unterstützen in den zwei Wochen die Vesperkirche und wir Wohnzimmerweltreisende haben auch an einem Tag beim Auffüllen von Fisch, Kartoffeln, Salat, Rührei und Kartoffelbrei geholfen, beim Verteilen des Essens und beim Abräumen des Geschirrs. Es herrscht eine besondere Stimmung von Respekt, wahrnehmen und wahrgenommen werden. Den Gästen hat es geschmeckt und wir Helfer hatten Spaß und fühlten uns reich beschenkt, ein Teil dieses wunderbaren Begegnungsangebotes zu sein.

Weltreise durch Wohnzimmer sagt „JA“ zu einem zukunftsfähigen Europa.

Am 17.1.2019 hat das Europe Direct Informationszentrum und die Pro Wirtschaft ins Gütersloher Kreishaus eingeladen, um die Europa-Erklärung des Kreises Gütersloh zu erläutern und um die Unterschrift unter die Erklärung zu erbitten.

230 Privatpersonen und VertreterInnen von Unternehmen, Institutionen und Organisationen sind der Einladung gefolgt.

Bevor Leana Kammertöns (Europe Direct Informationszentrum Kreis Gütersloh) die Entstehung der Europaerklärung des Kreises Gütersloh vorgestellt und näher erläutert hat, haben Konrad Adenauers Enkelsohn Sven-Georg Adenauer (Landrat des Kreises Gütersloh), Elmar Brok (Mitglied des Europäischen Parlaments), André Kuper (Präsident des Landtags von NRW) und Dr. Stephan Holthoff-Pförtner (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein Westfalen) den europäischen Gedanken und die Wichtigkeit der Beteiligung an der Europawahl am 29.5.2019 betont.

Europa ist eine Gemeinschaft für Frieden, Europäische Werte (Achtung der Menschen-würde, Demokratie, individuelle Freiheit, Menschenrechte, Solidarität, Gleichheit, Rechts-staatlichkeit), Vielfalt und Völkerverständigung und Wirtschaftsbeziehungen.

In der Erklärung steht: „Das gemeinsame Europa hat uns ermöglicht, in Frieden und Freiheit zu leben. Das ist für uns eine historische Errungenschaft und wir setzen uns dafür ein, dass das so bleibt.“
Hier kann die Erklärung unterzeichnet werden: https://www.prowi-gt.de/europe-direct/europa-erklaerung/

Wir haben schon unterschrieben und den Termin der Europawahl (26.5.2019) uns auch schon vorgemerkt.

10/2018 Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner „Freiwilligenagentur Tatendrang“ aus München haben wir

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