Am 21. März haben wir in Kooperation mit dem Lebens- und Gesundheitszentrum Mea Vita in Rietberg zu Gesprächen an Vierertischen eingeladen. 50 Teilnehmende kamen untereinander schnell ins Plaudern.

Mitarbeitende des Seniorenzentrums, am Pflegeberuf Interessierte und Freunde des Vereins Weltreise durch Wohnzimmer haben sich – ähnlich wie bei unseren internationalen Stammtischen – zu vorgegebenen Themen ausgetauscht.

„Welcher Geruch erinnert Sie an Ihre Kindheit?“, „Was haben Sie als Kind gespielt?“, „Wie sah Ihre erste eigene Wohnung aus?“ und „An welche besonderen Feste und Feiern Ihrer Familie erinnern Sie sich?“ waren einige der Fragen, über die an den Tischen gesprochen wurde. Nach einer halben Stunde wurden die Tischnachbarn getauscht, damit jeder in kurzer Zeit mehrere Personen etwas kennenlernen konnte.

Fazit eines Mea Vita  Bewohners „Ich bin durch die Gespräche mit Menschen aus aller Welt klüger und toleranter geworden.“

 

Am 16. März öffnete ich mein Wohnzimmer für zwölf Reisende, um von einem der ältesten Feste der slawischen Völker zu erzählen. Ein echter Spaß, der seine Traditionen bis heute aus der heidnischen Kultur bewahrt hat.

Maslana- dieses köstliche und unglaublich sättigende Fest dauert eine ganze Woche und wird dieses Jahr in der Ukraine vom 11. bis 17. März gefeiert. Das Datum richtet sich nach dem Kirchenkalender wird dadurch bestimmt, wann die Fastenzeit beginnt. Dieses Jahr beginnt die Fastenzeit am 18. März.

Es feierten die Menschen den Abschied vom Winter und die Ankunft des Frühlings. Früher, als unsere Vorfahren die Sonne als Gott verehrten, entstand die Tradition, runde Kuchen in Form der Sonne zu backen. Es wurde angenommen, dass man nach dem Verzehr etwas Sonnenlicht und Wärme erhält. Später wurde der Kuchen durch Pfannkuchen ersetzt.

Und schon lange heißt es:  „Keine Pfannkuchen – keine Maslana.“

Verschiedene Pfannkuchen-Rezepte waren das Geheimnis jeder Hausfrau und wurden über Generationen weitergegeben. Ich benutze nicht nur die Rezepte meiner Mutter, sondern sogar auch ihre Pfanne. Mit der Pfanne gelingen sie immer.

So viele Pfannkuchen die Gastgeberin backen kann, so viele Sonnentage wird es auch im nächsten Jahr geben. Die Gastgeberin muss allerdings eine vernünftige Anzahl von Pfannkuchen backen, denn man kann es auch übertreiben und eine Dürre auslösen.

Wenn der erste Pfannkuchen der Gastgeberin goldbraun und lecker wird, wird die Familie das ganze Jahr über gesund sein. Falls der erste Pfannkuchen nicht besonders gut gelingt, bedeutet dies, dass die Familie mit Beschwerden zu kämpfen hat.

Im Allgemeinen wird Maslana sieben Tage gefeiert – die Fastnachtswoche, von der jeder Tag seinen eigenen Namen und seine eigenen Traditionen hat:

Montag – “Treffen”

Dienstag – “Flirten”

Mittwoch – “Leckerbissen”

Donnerstag – „Feierlichkeiten“

Freitag – „Schwiegermutterparty“

Samstag – „Schwägerin – Treffen”

Sonntag – „Sonntag der Vergebung“.

Am letzten Tag der Fastnacht müssen Sie sich bei allen Verwandten und Freunden für all die harten Worte entschuldigen, um Ihre Seele vor der großen Fastenzeit zu reinigen. Es ist auch notwendig, alle Beleidigungen zu vergeben. Der Überlieferung nach sagten die Menschen, wenn sie sich trafen: „Vergib mir“, und als Antwort hörten sie: „Gott wird dir vergeben.“ Die Fastnacht endet mit der Verbrennung einer Figur aus Stroh.

Maslana symbolisierte in der Ukraine Vergebung und Versöhnung. Die Menschen kämpften damals nicht, sondern versuchten im Gegenteil, alle Konflikte zu lösen, um den Frühling in Harmonie und Frieden zu begrüßen.

Wir feierten ebenso Maslana mit Frieden im Herzen zusammen und  schickten wieder ein kleines Stück Frieden in diese Welt.

 

Autorin – Tetiana Klemchuk

 

 

 

 

 

 

Bis zum 22.2.2024 sind Thorsten Wagner-Conerts Japanfotos im Kloster von Wiedenbrück zu bewundern.

Catrin Geldmacher hat im Rahmen des monatlichen internationalen Stammtisches durch die Ausstellung geführt und die Besuchenden mit Hintergrundinformationen einiger Fotos versorgt.

Kinkaku-ju – der in Teilen mit Blattgold überzogene „goldene Pavillion“ im Nordwesten von Kyoto.

Nara, die Stadt mit 1.200 frei lebenden Rehen und Hirschen.

Sake-Fässer als Symbol für Dank und Hoffnung am Meji-Schrein in Tyoko.

Der Friedhof Okuno-in mit dem Mausoleum von Kobo Daishi und Firmengräbern von Panasonic, Toyota und Nissan (Ein Teil der Asche von Verstorbenen mit einer wichtigen Rolle in der Firma wird hier aufbewahrt).

Jizo-Statuen mit Wollmützen und Lätzchen als Repräsentierende von Kindern, die nicht lebend zur Welt kamen.

Maikos – die Geisha-Schülerinnen.

Das Kinderfest 7-5-3, bei dem Kinder im Alter von 7, 5 oder 3 Jahren mit ihren Familien feiern.

Und eine Shinto-Hochzeit.

An unterschiedlichen Tagen in unterschiedlichen Städten hat sich unsere Weltreise durch Wohnzimmer Community aufgemacht, um Flagge für Demokratie, Frieden und Toleranz zu zeigen. Viele von uns haben schon unangenehme persönliche Erfahrungen mit Diktaturen gemacht und wissen , wie es sich anfühlt, wenn Bomben in unmittelbarer Nähe einschlagen und andere kennen die Zeiten aus Erzählungen von ihren Eltern und Großeltern.

Wir sind für ein Deutschland geprägt von Engagement, Fortschritt, Miteinander, Respekt, Frieden und Freiheit.

Es ist bei uns schon Tradition, ein Teil der Vesperkirche Gütersloh zu sein. Vom 28. Januar bis zum 04. Februar öffnete die gastfreundliche Martin-Luther-Kirche in Gütersloh seine Türen für die vielfältige Zusammenkunft in ihrem spirituellem Raum.

Das Weltreise durch Wohnzimmer Team half am 03. Februar zu elft bei der Ausgabe von Kuchen, Kaffee und Tee. Dieses Jahr wurden wir von Menschen, die in Deutschland, Ecuador, Portugal, Mazedonien, Jordanien und der Ukraine geboren sind, vertreten. Für einige von uns war es die erste Begegnung mit der Vesperkirche und für andere von uns schon fast Routine. Es war schön zu sehen, wie Menschen aus verschiedenen Kulturen und Generationen an einem Tisch zusammenkamen, sich austauschten und miteinander Zeit verbrachten.

Es geht nicht nur um das Verteilen von Essen, sondern um das Verständnis für die Vielfalt unserer Gesellschaft und die Bedeutung von Solidarität.  Mit solchen Projekten können wir auch Frieden schaffen und zeigen, dass einfache Dinge, wie leckeres Essen mit Lächeln und Freude, eine gute Stimmung für alle Menschen aus der ganzen Welt bringt.

Die Gütersloher Vesperkirche beschränkt sich nicht nur auf Begegnung am Esstisch. Wie in den Vorjahren gab es in der Vesperwochenzeit ein großartiges Kulturangebot. Die besondere Atmosphäre in der Kirche verleiht den Veranstaltungen einen zusätzlichen Reiz. Am 3. Februar trat das „GTown Rock Orchestra“ auf und wir hatten Glück, dieses Rockkonzert besuchen zu können.  Es war ein munterer, tanzfreudiger Abend.

Wir werden die Tradition der Beteiligung am Projekt fortsetzen und freuen wir uns schon jetzt auf die Vesperkirche Gütersloh 2025.

Text: Tetiana Klemchuk

 

Rima und Ammar haben uns 13 Reisende mit ihrer Familie herzlich willkommen geheißen. Ehe wir uns versahen, haben die beiden groß aufgetischt. Wir haben deutlich gespürt, wie wichtig es Rima und Ammar  war, dass wir unterschiedlichste traditionelle syrische Köstlichkeiten probieren konnten. Und für uns war es eine große Freude und Genuss.

Die Reisegruppe hatte bei dieser Reise eine besonders große Altersspanne. Unsere jüngste Reisende ist erst 1 1/2 Jahre alt und schon zum zweiten Mal auf Weltreise durch Wohnzimmer wobei zwei erfahrende Wohnzimmertouristen 77 Jahre alt sind und den Weltreise durch Wohnzimmer-Reisepass schon fast voll haben.

Die Kindheit in Syrien sowie die Arbeit in Libyen und Deutschland waren unsere Hauptthemen.

 

Claudius Henzel hat einen Film zu unserer Kunstausstellung „So schaffe ich Frieden“ erstellt.

Wir sind vom Ergebnis begeistert. Vielen Dank!

Bald wird er auf YouTube zu sehen sein.

Direkt zum Jahresbeginn 2024 setzen wir unsere Kooperation mit dem Lebens- und Gesundheitszentrum Mea Vita in Rietberg fort, die wir 2023 im Rahmen von „So schaffe ich Frieden“ begonnen haben.

Dieses Mal sind wir multikulturell (aus Deutschland, Ecuador, Syrien und der Ukraine) und drei Generationen übergreifend in die Ausstellung „Kochen Putzen Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960“ im Bottroper Museum „Quadrat“ eingetaucht.

Die Rolle der Hausfrau und der Einsatz von Küchenhilfen in unterschiedlichen Ländern wird in der Ausstellung dokumentiert und wurde in jedem Ausstellungsraum direkt von uns diskutiert.

Jede der Teilnehmerinnen hat bisher unterschiedliche Erfahrungen gemacht und durch den Austausch den Horizont der anderen erweitert.

Ganz im Sinne der „Weltreise durch Wohnzimmer“ – miteinander reden, um sich besser zu verstehen.

Integration kann einfach sein, wenn man einfach damit beginnt.

Am zweiten Dienstag und dritten Donnerstag im Monat treffen wir uns zum internationalen Stammtisch. Dienstags im Kloster von Wiedenbrück und donnerstags im Café Bunnemanns. Wir sitzen an Vierertischen und die Sprache, auf der wir uns unterhalten, ist Deutsch. Nach einer Stunde wechseln wir die Tische, damit wir jeden Abend neue Leute kennenlernen. Bei jedem Treffen gibt es neue Interessierte und Stammgäste. Unsere Treffen gibt es in Gütersloh seit 2021 und in Rheda-Wiedenbrück seit 2022.

Ein friedliches Miteinander im Alltag und mehr Verständnis für kulturelle Gebräuche ist das Ziel unserer Stammtische.

Am 17. November ist der bundesweite Vorlesetag und wir lesen von 15 bis 19 Uhr direkt in unserer Ausstellung auf Sitzkissen, Hockern und Stühlen für Kinder und Erwachsene aus in dem Leben von berühmten Künstler*innen und Friedensfreund*innen vor: Louise Bourgeois, Mahatma Gandhi, Frida Kahlo, Georgia O’Keeffe, Nelson Mandela, Yoko Ono, Pablo Picasso, Malala Yousafzai

Die Bücher sind aus der Reihe „little people – big dreams“ und zeigen das Leben der Berühmtheiten als Kind und darüber hinaus. Die ersten 13 Doppelseiten sind im Bilderbuchstil und dann gibt es immer noch eine Doppelseite mit Fotos und Informationen über die Kindheit hinaus.

Im Anschluss daran bieten wir von 19 bis 20 Uhr eine Taschenlampenführung durch unsere Ausstellung an.

Wir freuen uns schon sehr auf dieses weitere Highlight unserer neunwöchigen Ausstellungszeit, die am 19.11.2023 mit einer Finissage von 17 bis 20 Uhr endet.

 

 

Seit langer Zeit hat Irlanda geplant, ihr Wohnzimmer zum Día de los Muertos zu öffnen. Der Día de los Muertos wird in Mexiko vom 30.10. bis 2.11. jeden Jahres gefeiert. Wörtlich übersetzt „Tag unserer Toten“. Ähnlich wie in unseren Breiten „Allerheiligen“, aber fröhlicher mit vielen traditionellen Handlungen. Eine Woche vor der Reise hatte ich zehn Reisende auf der Warteliste. Irlanda hat gesagt, dass diese Interessierten gerne zusätzlich kommen können, wenn wir noch ein paar Hocker mitbringen. Somit waren am Reisetag 25 Personen im Wohnzimmer (die vierköpfige Familie, eine Freundin der Tochter und 20 Reisende).

Auf die Frage, warum sie denn so gastfreundlich sei und 20 Reisende begrüße, sagte sie: „Wir freuen uns immer, unser Glück zu teilen.“

Zur Einstimmung auf die Vielfalt Mexikos hat Irlanda uns ein farbenfrohes Video gezeigt, durch das man einen ersten Eindruck bezüglich Landschaft und Bevölkerung Mexikos erhielt. Irlandas Kommentar: „Wir sind farbenfroh – ohne Ende“

Dann hat Irlanda uns von sich und ihrer Familie berichtet und später dann von der traditionellen Feier des Día de los Muertos.

Während Irlanda sprach, war es mucksmäuschenstill. Alle hingen der ausgebildeten Lehrerin an den Lippen.

Wir haben gestaunt, dass es in Mexiko über 60 Sprachen gibt, dass man an den Mustern der Blusen erkennen kann, aus welchem Teil Mexikos das Kleidungsstück stammt und dass der Altar die vier Elemente Wasser, Erde, Wind und Feuer widerspiegelt.

Was es mit dem Offrenda (Altar im Rahmen des Día de los Muertos) auf sich hat, war für die meisten Reisenden ganz neu und sehr spannend.

Genau deshalb bieten wir seit 2011 die Weltreisen durch Wohnzimmer an. Damit wir einander besser verstehen und wertschätzen.

Wir durften Tamales (Maisteig in einer Hülle von Maisblättern) in herzhaft und süß probieren, Esquites (Mais mit Mayonnaise, Parmesan, Zitrone und Chili), Pan de Muerto (Brot zum Día de los Muertos), Agua de Jamaica (Hibiskusgetränk) und Champurrado (Kakaogetränk). Alles war sehr köstlich.

Liebe Irlanda, vielen Dank für dein warmherziges Wesen und die Einblicke in dein Leben – auch an deine Familie für eure Gastfreundschaft und Offenheit.

109 Personen sind unserer Einladung zum Familientag in unserer Ausstellung „So schaffe ich Frieden“ gefolgt. Unsere sieben Stationen zum Entdecken unserer Exponate zauberten unseren Besuchenden Freude und Überraschungen ins Gesicht. Genau das war unsere Hoffnung, als wir neun Organisatorinnen aus acht Ländern den Familientag planten. Unsere sieben Stationen zu durchlaufen dauerte ungefähr zwei Stunden und man konnte sich die Aufgaben in der Familie aufteilen.

Station 1 – Frieden suchen:

In unseren Fühlsäckchen verbergen sich Hinweise auf unterschiedliche Bilder und Skulpturen unserer Ausstellung. Die Säckchen wurden im Juni von unseren jungen Museumsführerinnen designt. Jeder Ausstellungsbesuchende bekam ein Säckchen in die Hand gedrückt und suchte das passende Exponat. Wer uns den Kunstschaffenden nennen konnte, bekam den ersten Stempel: F

Station 2 – Frieden basteln:

Gemeinsam mit der Künstlerin Birgit Frieda Amhoff (Allee der Kraniche) haben die Teilnehmenden einen Origami-Kranich gefaltet und bekamen den zweiten Stempel: R

Station 3 – Frieden malen:

Hier gab es Mal- und Stickerbücher. Wer ein Bild fertig hatte, bekam den dritten Stempel: I

Station 4 – Frieden anschauen:

Die Kunstausstellung ist durch die sieben Fragen (Wie schaffst du Frieden in dir, in deiner Partnerschaft, in deiner Familie, in deinem Freundeskreis, in deiner Nachbarschaft, in deinem Arbeitsumfeld und darüber hinaus?) entstanden und an dieser Station gab es zu jeder vollen Stunden kleine Theaterszenen, in denen Antworten von Menschen aus aller Welt auf die sieben Fragen dargestellt wurden. (Diese Antworten findet man auch in unserem Katalog.) Die „Schauspieler*innen“ waren zum Teil Personen aus dem Ausstellungsorgateam und zum Teil aus dem Publikum. Wer die Frage „Wie hat die Person in der gespielten Szene Frieden geschaffen?“ richtig beantwortet hat, bekam den vierten Stempel: E

Station 5 – Frieden schreiben:

Hier gab es sieben Lesezeichen, auf denen man die persönliche Antwort, wie man Frieden in den sieben Bereichen schafft, notiert hat und dann bekam man den fünften Stempel: D

Die beschrifteten Lesezeichen konnte man mitnehmen oder in die Ausstellung hängen.

Station 6 – Frieden fotografieren:

Die Aufgabe lautete: „Stell eins der Kunstwerke nach und lass dich mit dem Kunstwerk gemeinsam fotografieren.“ An einigen Exponaten gab es Requisiten, die zum dem Kunstwerk passen. z.B. einen Stuhl, ein Buch, zwei rote Rucksäcke, zwei Hüte und zwei Perlenketten, große Ohrringe und Vögel. Wenn das Foto geknipst wurde, gab es den sechsten Stempel: E

Station 7 – Frieden schenken:

Hier wurde das Foto mit dem nachgestellten Kunstwerk ausgedruckt und der Familie geschenkt. Das Foto konnte direkt beschriftet, frankiert und als Postkarte verschickt werden. Der siebte Stempel: N

Lösungswort: F R I E D E N